Gösta Pottkämper

Gösta Pottkämper

 

Die Boxlegende aus Poll

 

Man begann sich gerade langsam von den Schrecken des zweiten Weltkriegs zu erholen und fand langsam wieder ins normale Leben zurück. Auch viele Sportvereine, die in den Kriegswirren pausieren mussten, begannen bald wieder ihren geregelten Spielbetrieb aufzunehmen. Poll hatte vor dem Krieg viele überragende Sportler, wobei die meisten ihr Betätigungsfeld in den damals noch in Poll vorhandenen drei Fußballklubs fanden.

 

Max Schmeling, der kurze Zeit im Vorgängerklub vom "SC Colonia Köln" trainierte und Anfang der 1930er Jahre Weltmeister im Schwergewicht wurde, hat das Boxen in Deutschland auf eine noch höhere Popularitätsstufe gehoben.

 

Einer dieser Talente war der 1928 in Köln-Poll geborene Gösta Pottkämper. Ende der 1940er Jahre machte er auf sich aufmerksam und war bald eine lokale Größe. Im Halbschwergewicht konnte er in vielen Klubkämpfe für seinem Heimatklub SC Aurora überzeugen. Was ihn bald über die Grenzen von Poll bekannt machte.

 

Den Anstoß für seine Laufbahn als Boxer gab jedoch sein Vater Max Pottkämper. Bei der Aurora Mühlen GmbH war er in einer leiteten Position angestellt und hier gab es auch den gleichnamigen Boxverein SC Aurora. Max Pottkämper erbaute 1936 ein villenähnliches Gebäude am Ende der Weingartengasse. Den Poller Wurzeln ist es wohl zu verdanken, dass es auch in Poll Boxveranstaltungen gab. An der alten Poller Grundschule wurden viele Boxkämpfe ausgetragen. In den 1950er Jahren war es in Köln üblich, die Schulhöfe regelmäßig für Boxveranstaltungen zu nutzen.

Da es zu dieser Zeit Profiboxer, so wie wir sie heute kennen nicht gab, musste er sich schon früh Gedanken über seine berufliche Zukunft machen. Der Übergang ins Berufsleben gelang problemlos. Als Architekt, dabei immer mit einer großen qualmenden Zigarre in der Hand, so erinnern sich viele Poller an den leidenschaftlichen Boxer aus dem Poller Oberdorf Nr. 1.

Seinen letzten Kampf im Jahr 1997 hat er  mit nur 69 Jahren leider verloren. Seine sportlichen Talente hat er an seine fünf Kinder weiter vererbt, die sich auch alle sportlich betätigen - aber nicht in seinem geliebten Boxsport.

Bilder: Dr. Helmut Pottkämper und viele Informationen von Bernd Pottkämper und Sigurd Pottkämper. Für die Unterstützung darf ich mich bei der Familie Pottkämper bedanken.